Deutlicher Vertrauensvorschuss für Mischak als Landratskandidaten
ROMROD/VOGELSBERGKREIS. Mit einem großartigen Vertrauensvorschuss (138 JA-Stimmen bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung) ist Dr. Jens Mischak vom Kreisparteitag der Vogelsberger CDU im Bürgerhaus Romrod zu ihrem Landratskandidaten nominiert worden. Der 44jährige Jurist aus Lauterbach ist bereits seit Sommer 2016 hauptamtlicher Erster Kreisbeigeordneter des Vogelsbergkreises und seit 2021 Kreiskämmerer.
Als Gast konnte die Union Hessens Finanzminister Michael Boddenberg begrüßen, der zum einen die auch außerhalb des Vogelsbergs bekannten Leistungen von Mischak würdigte und die Bedeutung einer soliden Finanzpolitik auch in Krisenzeiten unterstrich. Er lobte zudem die Zusammenarbeit mit dem Vogelsberger Landtagsabgeordneten Michael Ruhl besonders im Haushaltausschuss des Hessischen Landtags.
Mit einer Videobotschaft wandte sich der CDU-Landesvorsitzende, Ministerpräsident Boris Rhein, an die Versammlung. Mit dem Motto „Hessen-weiter-führen“ habe die Hessen-CDU am vergangenen Wochenende in Fulda einen gelungenen ersten Aufschlag für die Landtagswahl am 8. Oktober hingelegt. Er freue sich mit Jens Mischak einen kommunalen Mitstreiter bei den Wahlen am 08. Oktober zu haben, der sich als vehementer Streiter für die Interessen ländlicher Regionen in Wiesbaden einen Namen gemacht habe.
Dr. Jens Mischak stellte in seiner Bewerberrede klar, dass er Landrat für alle Bürgerinnen und Bürger sein wolle. Die seit sieben Jahren im Kreis arbeitende Große Koalition habe mit dem im nächsten Jahr aus dem Amt scheidenden Landrat Manfred Görig von der SPD und ihm viele politische Themenstellungen anpacken können. Auf dieser guten Basis wolle er nun aufbauen. Die Themen Wirtschaft und Digitalisierung, Schule und Gesundheit seien die zentralen Herausforderungen im für den Landkreis. Insbesondere die Sicherung der Fach- und Arbeitskräfte für die Betriebe in der Region sei eine Aufgabe, die sich nur gemeinsam mit IHK und Kreishandwerkerschaft lösen lasse. „Ich spreche mich klar für eine Stärkung der dualen Ausbildung aus. Gerade die Themen Nachhaltigkeit und Energiewende sind bestens dafür geeignet, einen Handwerksberuf zu ergreifen. Dort brauchen wir die Menschen, die die Heizungen einbauen, die Häuser sanieren und die Energiewende praktisch umsetzen müssen“, erklärte Mischak vor den anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörern. Nichts Anderes gelte etwa für die Pflegeberufe. Schon heute sei es zum Teil so, dass in der ambulanten Pflege Wartelisten bestünden, weil nicht genügend Personal zur Verfügung stehe. Hier sei daran zu denken, gezielt mit anderen Landkreisen gemeinsam, Personal aus dem Ausland anzuwerben. Mit der Digitalisierung sein man sowohl in der Fläche als auch in der Verwaltung schon gut vorangekommen. Hier müsse man das Tempo beibehalten. Nicht zuletzt, die Themen Home-Office, Co-Working-Spaces und digitale Verwaltung machten dies erforderlich.
Bei den Schulen gelte es die beiden Berufsschulstandorte weiter zu unterstützen. Für die gezielte Übernahme von Bezirks- und Landesfachklassen brauche es aber auch Kapazitäten für die Übernachtung und Versorgung der Berufsschülerinnen und Schüler, die während des Blockunterrichts untergebracht werden müssten. Dies sei eine Aufgabe, der sich der Kreis stellen müsse. Er wolle, dass auch weiterhin in jeder Kommune eine Grundschule für die kurzen Wege der Jüngsten zur Verfügung stehe. Nach dem Schulstandort in Schlitz stünden mit den weiteren Bauabschnitten in Grebenhain und dann der großen Sanierung in Mücke die Aufgaben im Bereich Schulen fest. Hier trete der Rechtsanspruch auf Nachmittagsbetreuung ab 2026 hinzu. „Das wird eine große Kraftanstrengung erfordern, aber wir gehen das mit den baulichen und personellen Maßnahmen an“, verkündete Mischak.
Für den Bereich der Sportförderung gehe es um Verbesserungen und auch ein moderates Aufstocken der zur Verfügung stehenden Mittel. Hier sei man in der Sportkommission bereits am Arbeiten. Die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Sportentwicklungsplan funktioniere im Hinblick auf die noch fehlenden Kunstrasenplätze nur in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie den Vereinen vor Ort. Hier gelte es die noch fehlenden Regionen in den nächsten Jahren zu berücksichtigen.
Die gesundheitliche Versorgung sei ihm von Anfang an ein „Herzensanliegen“ gewesen. Man habe hier bereits viel erreicht, vom Stipendien-System bis hin zum ersten „inter-kommunalen“ MVZ. Der Aufbaue kommunaler Gesundheitszentren stehe nun im Fokus. Im Hinblick auf die stationäre Versorgung erklärte Mischak: „Wir können mit dem Neubau des Alsfelder Kreiskrankenhauses etwas wirklich Gutes schaffen. Es geht um das Verhältnis von ambulanter und stationärer Versorgung, was gemessen an den aktuellen Vorgaben moderner Medizin beispielgebend sein muss“.
Schließlich wünschte sich Mischak, dass der Kreis die hervorragende Ausgangssituation als Landkreis mit einem landesweiten Anteil von knapp 14 Prozent an den Erneuerbaren Energien noch besser nutze. „Wir haben die besten Voraussetzungen dafür, ein Modellkreis für Erneuerbare Energien zu werden. Hier geht es vor allen Dingen um das Thema Wasserstoff, das in den „Kinderschuhen“ stecke und wo man „mit dabei sein müsse“. Im Hinblick auf den weiteren Ausbau der Photovoltaik wünschte er sich, dass man zunächst auf Dachflächen und versiegelte Flächen gehe, bevor man ergänzend auch das Thema Freifläche beplane. „Wir haben dort noch ein riesiges Potential, das müssen wir in der vorgegebenen Reihenfolge nutzen“, so Mischak.
Mischak wolle als Partner der Feuerwehren und Blaulicht-Verbände im Kreis unter den geänderten Rahmenbedingungen des Zivil- und Katastrophenschutzes verlässlich und vertrauensvoll die Kreis-Aufgaben erfüllen.
Zuvor hatte Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule für die Kreistagsfraktion und den Kreisvorstand der Vogelsberger CDU den Nominierungsvorschlag der Parteigremien erläutert. Der Kreistagsfraktionsvorsitzende stellte die hohen Qualifikationen des promovierten Kommunalrechtlers und langjährigen ehrenamtlichen Kommunalpolitikers in Lauterbach und im Vogelsbergkreis heraus. Aber nicht nur akademische Leistungen zählten, sondern das konkrete Handeln in der Behörde des Landratsamtes, mit den Kommunen und letztlich der Bürgerschaft. „Jens Mischak verkörpert einerseits den lösungsorientierten kommunalen Wahlbeamten und den gerne mit Institutionen, Verbänden und Bürgern klug argumentierenden Menschen“, lobt Paule die zugängliche Art des Bewerbers um das höchste Amt im Vogelsbergkreis. Schon viele Jahre arbeiteten Mischak und er effektiv und freundschaftlich zusammen. Dies gelte auch für Rudolf Marx, der die Versammlung leitete. Marx war zunächst seit 1997 Erster Kreisbeigeordneter und dann von 2000 bis 2012 Landrat des Vogelsbergkreises.
Finanzminister Boddenberg erneuerte die Erklärung des Landes, dass man in Sachen Krankenhausförderung in Alsfeld mehr tun wolle und wies darauf hin, dass der vom Kreis beabsichtigte Weg einer Zusammenarbeit mit weiteren Häusern richtig sei und zu einer Berücksichtigung mit einer Förderung führen werde. Was die Finanzierung ländlicher Räume angehe, sei man dabei, den kommunalen Finanzausgleich zu evaluieren und danach zu schauen, wie man die Struktur etwa des Vogelsbergkreises besser berücksichtigen könne. Im Hinblick auf Michael Ruhl erklärte er, dass er wie sein Vorgänger Kurt Wiegel in Wiesbaden ein vehementer Verfechter der Interessen von Landwirtschaft und ländlicher Raum sei und der Kreis von ihm hervorragend vertreten werde.
Bei den beiden Wahlen am 8. Oktober, der Landratswahl im Vogelsberg und den Wahlen zum Hessischen Landtag, gehe die CDU mit zwei Bewerbern in das Rennen. Mit Jens Mischak als Landratskandidat und Michael Ruhl (38/Herbstein) als erneuter Direktkandidat für den Landtag.