WALLERSDORF/VOGELSBERGKREIS. „Eintreten gegen politischen Extremismus“ sowie „Einsatzbereitschaft, Geschlossenheit und Erfolg,“ und waren die Kernthemen, unter die der wiedergewählte Vorsitzende der Jungen Union Vogelsberg, Michael Ruhl, die diesjährige Kreisdelegiertenversammlung der CDU-Nachwuchsorganisation stellte. Zuvor war der 25-jährige von den anwesenden Delegierten am Wochenende in Grebenau-Wallersdorf einstimmig zum achten Mal zum Vorsitzenden des JU-Kreisverbandes gewählt worden.
Ruhl würdigte in seinem Rechenschaftsbericht das Engagement der JU-Mitglieder in der politischen Arbeit, besonders in den Wahlkämpfen des Jahres 2009. Man habe, so Ruhl, durch fleißige Mitarbeit sowie durch eigene personelle Angebote einen wichtigen Beitrag für den Erfolg der Christdemokraten bei der Landtagswahl im Januar, der Europawahl im Juni und der Bundestagswahl im September geleistet. Ruhl freute sich, dass es gelungen sei mit dem Landtagsabgeordneten Kurt Wiegel und den beiden Bundestagsabgeordneten Dr. Helge Braun und Michael Brand, den Vogelsbergkreis stark in Wiesbaden und in Berlin aufzustellen.
Auch im Kreisverband der JU habe man im Jahr 2009 einige „Meilensteine“ erreicht. So sei die Mitgliederzahl kontinuierlich angestiegen. Dabei habe man in Grebenau und Lauterbach zwei Stadtverbände neu gründen bzw. wieder aktivieren können. Überregional sei es gelungen Patrizia Kaiser (Grebenau) als JU-Kandidatin im Bezirksvorstand der CDU Osthessen zu platzieren. Ruhl selbst habe vom Landestag der JU Hessen das Amt des Referenten für Umweltpolitik übertragen bekommen. „Ich freue mich über einen so aktiven Kreisverband,“ betonte Ruhl „und ich glaube wir sind mit einer solchen Mannschaft gut aufgestellt, um die Politik im Vogelsbergkreis weiterhin, vielleicht noch ein bisschen stärker als bisher, positiv zu beeinflussen.“
Als Beispiele für erfolgreiche Arbeit nannte Ruhl mehrere Themenabende, bei denen Filme zum Thema „politischer Extremismus“ von den Mitgliedern gesehen und diskutiert worden seien. Zum Programm hätten Dokumentarfilme zu Scientology, zur Zerstörung des jüdischen Lebens in Alsfeld durch die Nationalsozialisten sowie die Spielfilme „Der Baader-Meinhof-Komplex“ und „Die Welle“ gehört. Öffentlichkeitswirksam habe man sich gegen die Nutzung eines Zeltplatzes bei Homberg (Ohm) für paramilitärisches Training durch militante Linksautonome ausgesprochen. Dies habe sogar ein Echo in der überregionalen Presse gefunden. Gemeinsam mit den JUSOS des Vogelsbergkreises sei es darüber hinaus gelungen, den „Ring politischer Jugend“ (RPJ) wiederzubeleben, in dem man sich konstruktiv über Fragen von Parlamentarismus und Demokratie austauschen könne.
Dr. Helge Braun, MdB, parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, dankte in seinem Grußwort der Jungen Union für ihr Engagement bei der Bundestagswahl. „Ich freue mich sehr“, so Braun, „dass ich im Wahlkampf auf Eure Unterstützung zählen konnte und dass ich auch durch Eure Hilfe nun den Wahlkreis Gießen/Alsfeld in Berlin vertreten kann.“ In seiner Rede ging Braun besonders auf das Thema „Generationengerechtigkeit“ ein. Angesichts einer Rekordverschuldung von 82 Milliarden Euro hätten die jungen Leute Recht, wenn sie fürchteten, dass hier Schulden auf die Schultern der kommenden Generationen abgewälzt würden. Man müsse sehen, so Braun, dass man bereits in wirtschaftlich guten Zeiten über seine Verhältnisse gelebt und Schulden aufgebaut habe. In Krisenzeiten, wie momentan, sei Sparen jedoch das falsche Signal, da die Menschen dadurch ungeschützt den Folgen der Krise ausgesetzt würden. Es gelte, ein langfristig stabiles Finanzkonzept aufzubauen, in dem Schulden aus Krisenjahren in finanziell guten Zeiten abgebaut werden können.
Auch Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel dankte der Jungen Union für ihr Engagement in den zurückliegenden Wahlkämpfen. Wiegel erklärte, dass er im Moment als vordringlichstes Problem die Finanzsituation der Kommunen im ländlichen Raum betrachte. Er und andere Abgeordnete aus ländlichen Gebieten seien im Gespräch mit Finanzminister Weimar, um abzuwenden, dass die geplanten Einsparungen von 400 Millionen Euro die ländlichen Kommunen in voller Härte treffen. Chancen für den ländlichen Raum sah Wiegel insbesondere im Vorantreiben des Ausbaus erneuerbarer Energien, auch durch nachwachsende Rohstoffe. Hier gebe es, insbesondere in Form von Genossenschaften, Möglichkeiten, die Bevölkerung des ländlichen Raums an den Möglichkeiten dieses wachsenden Marktes zu beteiligen.
Grüße an den JU-Kreisverband überbrachten außerdem Grebenaus CDU-Vorsitzender Gerd-Dieter Kaiser, der Kreisvorsitzende der Jungen Union Hersfeld-Rotenburg, Christian Eckhardt sowie Dr. Jens Mischak im Namen der CDU-Kreistagsfraktion.
Neben Michael Ruhl wurden bei den Vorstandswahlen alle Kandidatinnen und Kandidaten ohne Gegenstimmen gewählt. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender: Vorsitzender: Michael Ruhl (Herbstein); stellv. Vorsitzende: Patrizia Kaiser (Grebenau), Gunther Sachs (Lauterbach); Schatzmeister: Felix Wohlfahrt (Lauterbach); Schriftführerin: Christina Kersten (Grebenau); Pressesprecher: Stephan Paule (Romrod); Beisitzer: Florian Denke (Schlitz), Jennifer Gießler (Lauterbach), Rudolf Haidu (Alsfeld), Alexandra Kratz (Alsfeld), Henrik Lehneking (Grebenau), Manuel Lenhardt (Lauterbach), Benjamin Pletzenauer (Kirtorf), Daniel Rüllig (Herbstein), Johannes Ruhl (Herbstein), Marc Schmittdiehl (Kirtorf) und Christoph Wahl (Wartenberg).