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09.06.2016, 13:49 Uhr
„Jugend und Parlament“: Vogelsberger Jan-Hendrik Dörr und Lukas Kaufmann als Bundestagsabgeordnete in Berlin
BERLIN / VOGELSBERGKEIS. Ein verlängertes Wochenende durften die beiden Mitglieder der Jungen Union Vogelsberg Jan-Hendrik Dörr (18, Kirtorf-Lehrbach) und Lukas Kaufmann (20, Wartenberg-Landenhausen) bei dem Planspiel „Jugend und Parlament“ teilnehmen. Dabei durften sie in die Rolle eines fiktiven Abgeordneten schlüpfen. Den Planspiel-Namen haben sie noch selbst ausgesucht, die Parteizugehörigkeit und die Biografie hingegen wurden zugelost.
Jan-Hendrik Dörr (links) und Lukas Kaufmann im Plenarsaal des Deutschen Bundestages, wo sie an dem Planspiel „Jugend und Parlament“ mit rund 300 anderen Jugendlichen teilnahmen
So kam es also, dass Jan-Hendrik Dörr als Bundestagsabgeordneter „Lukas Schmidt“ Glück hatte und für die CVP im Bundestag saß, während Lukas Kaufmann als „Rudolf Lando“ in den sauren Apfel beißen musste und der APD zugelost wurde. Die im Bundestag vertretenen Parteien wiederum hatten auch andere Namen, welche jedoch schnell auf die „echte“ Partei schließen ließen. Die Christliche Volkspartei (CVP) war eine Anlehnung an die CDU/CSU-Fraktion und die APD stand für die SPD. Daher konnte Jan-Hendrik Dörr seine politischen Überzeugungen auch als Lukas Schmidt wiedererkennen. Lukas Kaufmann hingegen musste sich in seine Rolle hineinversetzen. „Während des Planspiels dachte ich immer wieder, wie nun Rudolf Lando handeln und abstimmen würde. Schwierig wurde es dann für mich, vor dem Bundestag in einer Rede eine Änderung des Tierschutzgesetzes zu verteidigen, dem ich als Lukas Kaufmann hingegen eher nicht zugestimmt hätte“.

Los ging das ereignisreiche Wochenende am Samstagmittag mit dem Empfang im Paul-Löbe-Haus sowie der anschließenden Vorstellung des Planspiels im Plenarsaal. Danach wurde in kleineren Gruppen eine Einführung in das Spiel gegeben. Der Sonntag war geprägt von interfraktionellen Wahlen und der inhaltlichen Vorbereitung für die Ausschusssitzungen. Diese fanden am Montag statt. Nach der ersten Beratung im Bundestag, in welcher die Anträge an die jeweiligen Ausschüsse verwiesen wurden, konnten sich die neuen Parlamentarier mit ihren einladenden Bundestagsabgeordneten treffen. Jan-Hendrik Dörr wurde eingeladen vom CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Heck (Amöneburg / Marburg-Biedenkopf). „Schon vor zwei Jahren war ich für drei Wochen Praktikant in Stefan Hecks Büro in Berlin. Damals ist Stefan Heck gerade erst neu in den Bundestag eingezogen, sodass ich quasi beim Aufbau des Büros behilflich sein konnte. Neben aktuellen politischen Themen und der Arbeit in der Jungen Union konnte aber auch mit Stefan Heck über Themen außerhalb der Politik ins Gespräch kommen“, so das Lehrbacher Ortsbeiratsmitglied Jan-Hendrik Dörr.

Der letzte Tag war der Zielsprint der inhaltlichen und strategischen Arbeit der letzten Tage, denn nun galt es, seine Arbeit dem Parlament vorzustellen. Hierbei wurden ein Auslandseinsatz im fiktiven Staat Sahelien und eine Änderung des Grundgesetzes zur Aufnahme von Deutsch als Landessprache und nicht als Amtssprache, wie es vorher der Fall war, beschlossen. Außerdem verlangten die Oppositionsparteien mehr direkte Demokratie, was von der GroKo jedoch abgelehnt wurde. Der Antrag zur Verbesserung des Tierschutzes konnte Lukas Kaufmann nun den Antrag der Regierungskoalition verteidigen, Seitenhiebe gegenüber der Partei der sozialen Gerechtigkeit, in Anlehnung an die Linken, blieben auch nicht aus. Zu finden ist die fiktive Debatte in der Mediathek des Bundestages beim Unterpunkt „Sonderveranstaltungen“, Kaufmann spricht ab 02:55:00. Jan-Hendrik Dörr stimmte rollengemäß gegen das fiktive Tierschutzgesetz und somit gegen seine Mehrheit in der Fraktion.

Die echten Plenarsitzungen wurden im Anschluss von der Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, Tina Hassel, und Vertretern der vier echten Fraktionen diskutiert. Bundestagspräsident Norbert Lammert nahm sich danach noch die Zeit für ein Schlusswort und Fotos mit den Planspielteilnehmern.

„Insgesamt war es für mich ein unbeschreibliches Erlebnis, das ich nur weiterempfehlen kann. Die Methode des Planspiels hat nahezu die Realität abgebildet. Die Erfahrungen, die ich in Berlin sammeln konnte, kann man so nicht aus Büchern lernen“, lobte Dörr die Veranstaltung abschließend.

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